Die VBS Vereinigte Bürgerinitiative Seligenstadt zur Umgehungsstraße bezieht zu dem vorgelegten geänderten Antrag des Magistrates und den Vorschlägen von Hessen Mobil wie folgt Stellung:
Eine Anbindung der Umgehungsstraße über die Wilhelm-Leuschner-Straße wird abgelehnt. Die Mitglieder der VBS und zahlreiche betroffene Bürger haben dies bereits 2020 eindeutig geäußert und es hat sich an diesem Sachverhalt nichts geändert.
Vielmehr ist für die Bürgerinnen und Bürger eine gravierende Verschlechterung der Planungen besonders für das Niederfeld erkennbar. Hessen Mobil hat sämtliche im Vorfeld zugesagten großflächigen Lärmschutzmaßnahmen ( Wall ) sowie sichere Querungsmöglichkeiten für die Bürger zur Nutzung des Naherholungsgebietes aus seiner Planung gestrichen. Auf Nachfrage erhielten Mitglieder der VBS von Hessen Mobil die Aussage, die Streckenführung sei angepasst worden, eine größere Lärmschutzmaßnahme in Form eines Walles sei nun unverhältnismäßig. Sichere Querungen zum Naturschutzgebiet seien nicht geplant, die Möglichkeit, unter der neu zu bauenden Brücke über die Bahnstrecke zu passieren, sei ausreichend. Durch die Verkehrsführung über das Brückenbauwerk ist weiterhin mit zusätzlicher großflächiger Beschallung des Niederfeldes und Froschhausens mit Verkehrslärm zu rechnen.
Erstaunlich ist auch, dass der Antrag des Magistrates die Auswirkungen und die Relation von Mehrbelastungen und Entlastungen im Verkehr nicht hinreichend berücksichtigt. So wird aus dem Antrag nicht deutlich, dass die von Hessen Mobil für den Anschluss berechnete neue Belastung von bis zu 3.250 Lkw und Kfz/24h nicht etwa in irgendeinem Außenbereich anfällt, sondern direkt im Wohngebiet Niederfeld, in der aktuell verkehrsberuhigten “Zone 30” und dem Schulweg vieler dort lebender Kinder. Über die Anbindung an die Umgehungsstraße sollen dann insbesondere auch Lkw auf direktem Weg in die verkehrsberuhigte Zone 30 des Wohngebietes auf die Wohnhäuser und Gärten der Bürger im Niederfeld geführt werden. Durch diese massive Mehrbelastung des Niederfelds werden beispielsweise lediglich 100 Kfz/24h Entlastung der Bürger in der Kapellenstraße “erkauft”.
Im übrigen wurde nun erneut der Antrag für eine derartig einschneidende Maßnahme, die das Leben vieler Bürger im Niederfeld direkt und unmittelbar betrifft, vollständig ohne die aktive Information der Bürger vom Magistrat gestellt. Bedauerlicherweise ist hier keine Verbesserung in der Wertschätzung der Situation und der Anliegen der Bürger durch die Stadtverwaltung erkennbar.
Wie bereits im Februar 2020 dargestellt gehen die VBS davon aus, dass die betroffenen Bürger im Niederfeld vorsorglich Ihr Recht auf Einwendungen gegen den neuen Bebauungsplan nutzen werden. Hierbei wird die VBS die Bürger unterstützen.